Winterwanderung durch den Deister bei -15°C, Polarschnee und Sonnenschein - 19.12.2009
Am 19.12., dem lokal kältesten Tag seit 13 Jahren, habe ich eine Wanderung durch den Deister (Höhenzug 20 km südwestlich von Hannover, bis 400 m hoch) gemacht.
Die Bedingungen waren einfach nur traumhaft: 5-10 cm Schnee, strahlender Sonnenschein mit nur wenigen Wolken, eisige Temperaturen deutlich unter -10°C, teilweise sogar Polarschnee aus klarem Himmel mit tollen optischen Erscheinungen.
Auf dem Weg von Egestorf hinauf auf den Kammweg - die Schneehöhe betrug etwa 5 cm, nicht viel aber immerhin quietschtrocken - im wahrsten Sinne des Wortes:
Durch die tiefen Temperaturen waren auch die Bäume alle mit dünnem Schnee und Reif überzogen, was eine ganz besondere Stimmung zauberte:
Kurz vor Erreichen des Kammweges zogen dann einige tiefe Wolken herauf, die sich längere Zeit über der Südflanke des Deisters hielten. Ohne Sonne sank die gefühlte Temperatur nochmal um einige Grade. Die Schneehöhe stieg nur minimal - ca. 6-7 cm. Es sah auch einfach nur eisig kalt aus:
Ziel war zunächst der Annaturm am höchsten Punkt des Deisters (405 m). Von dort aus bot sich eine tolle Aussicht über das Umland. Die Sicht war zwar - wohl auch wegen der Kälte - nicht allzu gut aber ausreichend, vielleicht 30 km.
Hier ein Panorama Richtung Nordwest bis Nord (bitte auf das Bild klicken für höhere Auflösung!):
Zoom nach Norden über das Deistervorland bis zum Heizkraftwerk Hannover-Stöcken (ganz in der Nähe wohne ich) im Hintergrund, gut 20 km entfernt:
Und nun das Highlight der Tour: Schon auf dem Weg bemerkte ich leichten Polarschneefall, d.h. winzige Eiskristalle, die aus dem zumeist klaren Himmel fielen.
Vom Turm aus gesehen bot sich nun ein spektakuläres Schauspiel: Die Kristalle glitzerten wie verrückt im Sonnenlicht und unterhalb der Sonne war eine intensive Lichtsäule zu sehen:
Wie Goldstaub...:
Panorama von Süd nach West (bitte aufs Bild klicken für höhere Auflösung!):
Nochmal auf den Kammweg Richtung Nordwesten geblickt:
Zoom nach Nordosten auf Wennigsen, man sieht schön die Inversion - sichtbar gemacht durch Kraftwerkswolken:
"Abstieg" hinunter nach Springe über Köllnischfeld - wunderschöner Winterwald:
Die untergehende Sonne tauchte selbst die Schneelandschaft in ein warmes Licht und ließ die Kälte nicht ganz so eisig wirken:
Als wir aus dem Wald raus waren, war die Sonne schon untergegangen. Hier ein eisiges Panorama kurz vor Springe (aufs Bild klicken für höhere Auflösung!):
Es war sowas von kalt, die Hände schmerzten beim Fotografieren schon nach wenigen Sekunden, die Füße waren eh schon längst steif und taten weh. winking smiley
Dürften hier sicherlich unter -15°C gewesen sein, leider hatte ich kein Thermometer dabei.
Die Schneehöhe betrug weiterhin so etwa 5-7 cm.
Blick Richtung Springe, im Hintergrund der Süntel:
Blick zurück auf den Deister:
Die schmale Mondsichel im roten Dämmerungshimmel:
Und noch ein letztes Panorama in Richtung des schwindenden Tageslichts:
Ein genialer Wintertag ging zuende. Die Kälte hatte uns ganz schön zu schaffen gemacht, so lange man sich aber bewegt und nicht lange stehen bleibt, war es zu ertragen. Wir wurden schließlich mit tollen Eindrücken belohnt, die in unseren Breiten Seltenheitswert haben!
(c) Björn Witha - Letzte Änderung: 25. Juli 2010 - 17:26      ---      Kontakt